Heringszeit

heringsfischer-810x540Frühjahr an der pommerschen Küste: das Wetter wechselt zwischen, Sonne, Sturm und einsetzenden Regen. Angsteinflößend wirkt für Sie der Anblick, wenn die großen Wolkenbrüche auf der Insel das Sonnenlicht verdunkeln, der nächste starke, schnelle Schauer einsetzt und sich über die noch recht karge Landschaft ergießt. Es ist April – und bekanntlich weiß der ja nicht was er will.

Das Wetter kann allerdings dem Hering nichts anhaben. Von März bis Mai bewegt sich der 30 Zentimeter große Fisch wie ein silberner Blitz jährlich in riesengroßen Schwärmen zum Laichen in Rügens Boddengewässer. Nun beginnt also auch die Hochsaison für Angler, die sich ebenso in Scharren besonders auf den Rügendamm am Strelasund begeben, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Dicht aneinander gepfercht, wie die Sardinen in der Dose, stehen die angelbegeisterten Artgenossen Schulter an Schulter entlang der Brücke und grüßen sich mit einem kurzem „Petri Heil“. Viel Glück braucht der Angler bei den riesigen Fischschwärmen allerdings nicht. Sekündlich ziehen die unzähligen Fischer einen Hering nach dem anderen aus dem Wasser. Am Rügendamm artet das Heringsangeln also schon in Höchstleistungssport aus, bei dem der Angler mit richtigem Körpereinsatz und Kraftaufwand mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Fisch an der Angel nach Hause zurückkehrt. Ohne Fischereischein ist diese Unternehmung allerdings nicht zu empfehlen.

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